Irgendwie freut es mich ja, wie sich Opel mit dem Monza (z. B. auch hier im Forum) wieder ins Gespräch bringt. Aber eigentlich diskutieren wir hier ja drei ganz unterschiedliche Dinge.
Da wäre zunächst mal das Namensphänomen "Monza". Alle GM-Marken sind wahre Meister darin, höchst etablierte Namen Ewigkeiten leben, abrupt sterben und irgendwann wieder aufleben zu lassen, nur um dann doch wieder ihre Finger von der alten Nomenklatur zu lassen und ein neues Wortkonstrukt ins Rennen zu schicken. Statt Kadett, Olympia, Fleetwood, New Yorker oder Chevelle, heißt es heutzutage eben Mokka, Insignia oder eben "Ädäm" (Würde sich Herr Opel ob dieser Tatsache im Grabe umdrehen? Was meint ihr?)
Ein Monza war zu meiner frühen Schulzeit schon etwas ganz Besonderes für eher gesetzte Menschen, die sich bewusst gegen einen BMW oder Mercedes-Benz entschieden haben (vielleicht so eine Art Audi der frühen 80er?). Der Name steht für mich, wie vielleicht noch die KAD-Reihe für Power, Platz und Plüsch. Mein erzkonservativer Klassenlehrer fuhr übrigens einen stolzen Senator. Was für ein stattliches Auto, für einen nur wenig stattlichen Mann. Gerade noch für einen Beamten bezahlbar, aber schon in Sichtweite eines W123 Bauern-Benz.
Tatsächlich denke ich mir aber, dass Namen wie Calibra oder Manta im Jahre 2013 einen noch höheren Wiedererkennungswert hätten. Und die Liste guter Namen ist ziemlich lang. Ich wünsche Opel eine ruhige Hand. Die ist es vor allem, die erfolgreiche Autobauern, von jenen mit größten Schwierigkeiten unterscheidet. Womit wir beim nächsten Thema wären. Die Schwierigkeiten begannen mit einem gewissen Herrn Lopez (gefühlt ca. 1492) und haben sich immer weiter hochgespielt. Vom Imageverlust (des Astra"F"!) hat sich Opel bis heute nicht wirklich erholt. Und bei all dem was ihr richtiger Weise über die Überlebenskunst der Marke geschrieben habt, gehört dazu natürlich auch die Entwicklungsabteilung in Rüsselsheim und eines der effizientesten Werke (in Eisenach) weltweit.
Warum fahre ich keinen Opel mehr? Mir wurde als Alternative zum ASX als Dienstauto kürzlich ein Astra Sportstourer Diesel mit leicht gehobener Ausstattung angeboten. Listenpreisunterschied zu meinem ASX-Benziner waren geschmeidige 6.500 €. Noch Fragen?
Zum Zweiten haben wir das Thema "Retrostyling". Hmm. Geschmacksache. Ein aktuelles Angebot gefällt mir: der 500 von Fiat, der Rest von Mustang (zurzeit vertretbar), Mini (unverschämt), New-Beetle (verzichtbar) bis zu diversen "Entennachfolgern": Nö. Danke.
Grüße. Harry.