Verbrauchsangaben für Fahrzeuge - Betrug ?

  • Moin, ich hoffe es sei mir angesichts der aktuellen Berichterstattung zum Thema "Betrug bei den Verbrauchsangaben" erlaubt, ein paar persönliche Anmerkungen zu machen. Ich halte diese ganze Diskussion für unpassend und die Schlussfolgerungen schlicht für falsch. Warum?


    Viele Kommentare zielen auf den vermeintlichen Betrug durch die Hersteller ab. Das ist aus meiner Sicht falsch, denn die Hersteller betrügen nicht im rechtlichen Sinne sondern nutzen nur die Ihnen vorgegebenen Rahmenbedingungen rigoros aus. Viele vergessen dabei folgendes: der "reale" Verbrauch hängt von vielen Faktoren ab: der eigenen Fahrweise, dem Wetter, dem Luftdruck, den verwendeten Reifen, der verwendeten Spritsorte, der Topgraphie, dem Streckenprofil. Nachfolgend eine kleine Auswahl aus den Kommentaren zu den veröffentlichten Artikeln.


    Beispiel: der Fahrer eines Kleinwagens beklagt sich, weil sein Fahrzeug, welches er fast ausschließlich im Kurzstreckenbetrieb nutzt, 2 Liter mehr verbraucht, als im Drittelmix (!!) angegeben. HALLO?


    Beispiel: der Fahrer eines Mini-SUV motzt über bis zu 3 Liter Mehrverbrauch. Er wohnt in der schwäbischen Alb und fährt zudem viel in den Bergen. HALLO?


    Beispiel: der Fahrer eines "Dienstkombis" (Diesel) beschwert sich über bis zu 4 Liter Mehrverbrauch auf der Autobahn. Er fährt häufig sehr zügig (was immer das heißt) und mit Ganzjahresreifen. HALLO?


    Das hat mit Vernunft rein gar nichts mehr zu tun. Ein Betrug wäre gegeben, wenn die im Testzyklus ermittelten Werte tatsächlich niemals zu erreichen wären. Das ist in den meisten Fällen jedoch gar nicht so. Ist der Verbrauch trotz vorausschauender "normaler" Fahrweise zu hoch, liegt in der Regel ein technischer Defekt vor. Da allerdings immer weniger Menschen Ihre Autos regelmäßig warten lassen und sich um den Luftdruck auch nicht wirklich kümmern, ist es nicht verwunderlich, dass die Verbräuche gefühlt immer höher werden. Wenn ich lese, dass man auch mal gerne 40000km oder mehr ohne Wartung fährt, dann frage ich mich, ob diejenigen mal von zugesetzten Filtern und altem Öl gehört haben. Ein weiterer Aspekt ist: moderne Autos haben im Vergleich deutlich mehr Leistung als früher und werden durch den so geliebten "Turbobums" ganz anders bewegt. Also, Kirche im Dorf lassen und einen Zyklus entwickeln, der dem aktuellen Fahrverhalten Rechnung trägt. Messzyklen machen Sinn, weil sie eine gewisse Vergleichbarkeit gewährleisten. Den absoluten Verbrauch beeinflusst letztendlich fast ausschließlich der Fahrer. Ich fahre seit 45000km ASX, bis auf ein paar Ausnahmen nur mit E10 und der Verbrauch liegt gerade mal 2% über der Werksangabe - trotz A3 mit Stau und Stop&Go.


    Wie gesagt, das sind meine ganz persönlichen Anmerkungen zu all der Polemik im Netz.


    VG

    Einmal editiert, zuletzt von ASX Freak ()

  • Hallöchen,


    du hast alles auf den Punkt genau geschrieben was den Verbrauch anbelangt.
    Ich rechne keinen Verbrauch mehr aus. Tank leer und er wird wieder befüllt.


    Den mein Verbrauch variiert zwischen 4.5 und5.5 Liter auf 100 km. Zwar Diesel aber es ist auch ein Unterschied immer vorhanden.
    Stadtfahrten,. Beladung, Personen,.....


    Nö auf den Verbrauch achte ich nicht mehr.


    LG
    meinasx

  • Es sollte einfach mit 2 Werten geworben werden. Von mir aus mit den optimalen Laborwerten, aber auch mit realistisch erfahrenen Angaben im Alltagsbetrieb ( unter Einhaltung aller Geschwindigskeitsbegrenzungen, 130 auf der Autobahn, Start / Stop an der roten Ampel usw... ).


    Meint ihr nicht auch, daß mit letzterem Wert der Autokäufer mehr anfangen kann ?


    Klar, jedem ist bekannt daß die Werte Laborwerte sind und nichts mit dem realen Verbrauch zu tun haben, den der Fahrer auch mit seinem Fahrstil beeinflusst. Alle Hersteller "optimieren" diesen Wert für die Kataloge, wohlwissend daß diese Angaben für den Prospekt eigentlich nichts taugen. Polemik ist nicht notwendig, aber jetzt ist der Zeitpunkt wo die Branche kollektiv erfahren darf daß es so nicht weitergehen kann.


    Ich würde es mir wünschen, daß etwas zugunsten realistischerer Angaben passiert.

    :P Wer mit der Herde geht, kann nur den Ärschen folgen :P

  • morgen


    und das schöne ist ja bei der ganzen sache es kommt noch drauf an ob der fahrer den
    sprit selbst kauft oder die firma zahlt !!!


    mal nee kurze geschichte
    jemand aus dem nachbarort die haben sich einen bmw 1er gekauft und dieser hat dann mehr
    sprit gebraucht als im prospekt angegeben ! also waren sie beim händler der hat dann neue software
    aufgespielt und das nicht nur einmal sondern öfters aber es hat sich nichts geändert.
    also sind sie dann vors gericht gegangen und bmw musste das auto dann zurück nehmen da es wirklich mehr
    verbraucht hat als in den prospekten angegeben hatte damals extra ein gutachter ein gutachten da drüber gemacht !!
    das ist alles noch verständlich wenn das jemand so macht !! ich würde es zwar nicht mache aber das ist ja jedem selbst
    überlassen
    aber jetzt kommts
    er arbeitet bei einer grossen firma den namen schreibe ich jetzt nicht
    und da bekommt er alle drei jahren einen dienstwagen also einen bestimmten betrag und da können sie sich dann ein
    auto aussuchen, aber jetzt nicht nur bmw sondern auch mercedes, audi und noch ein oder zwei marken
    und dann nimmt man halt einen bmw weil es einem ja egal ist was des auto braucht da man den sprit ja nicht zahlen
    muss sonder die firma !!!!
    sowas finde ich dann sehr konsequent und charakterstark :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    wenn ich sowas ja mal machen würde dann würde ich halt eine andere marke nehmen und nicht die marke mit der ich
    mal vor gericht war !!!


    gruss harry
    achja unser asx braucht auch 7-7,5 liter diesel

  • hallo,
    auch ich gebe mal hier meinen senf dazu.
    ich bin schon der meinung das die lobbyisten der autoindustrie die politiker ist die richtige richtung geschubst haben.
    früher war es relativ einfach gewesen, man hat in den prospekt geschaut, und da standen 3 werte, verbrauch bei 90 / 120 / stadtverkehr.
    und diese werte waren von normalfahrern meistens gut zu erreichen. auch ich habe es geschafft.
    es wurde auch geschummelt, mazda rx 7 fällt mir ein, weil ein bekannter von mir den zu hohen verbrauch bemängelte. da kam ein spezialist und er hat ihm gezeigt, wie man das auto bewegen muss um an diese werte zu kommen.
    nee, so macht kein auto ein hauch von spass und als fortbewegung würde ich es auch nicht ansehen, wie z. b. 200 oder mehr meter vor einer roten ampel rollen lassen und so.
    peugeot geht nun den richtigen werk, abgase im realen umfeld ermitteln und diese anzugeben.
    ach so, gerade diesel und dpf . der feinstaub wird ja aufgefangen und verbrannt, und wenn cih so manchen diesel vor mir sehe der höchstwahrscheinlich nach vielen stadtkilometern mal die bahn sieht auf einmal einen dreck rauspustet, frage ich mich schon, ist das der aufgefangene feinstaub.
    das ist auch nicht realistisch, wenn ich ihn später rauswerfe, nur eben massenhaft. dann war der neue wagen für die messung supersauber und hat sein zertifikat bekommen und im ralen leben ist er immer noch eine dreckschleuder. dann lobe ich mir meinen heißgeliebten -8 , denn der war wenigstens ehrlich und hat immer gerußt und kein feinstaub produziert. das können wirbelkammermotoren nicht.
    aber so wird die politik beschissen und denken sie haben was gutes getan, stimmt, als verdeckte parteispende, irgendwo ne andere nettigkeit, ich will es nicht wissen.
    aber unsere politiker wollen auch sich nicht in die materie reinarbeiten, ist ja mit arbeit verbunden. und es könnte der karriere hinderlich sein.
    und die neue generation ist noch fauler und dümmer.
    ach und zum feinstaub, warum wird an flughäfen nicht gemessen. ein schelm wer da böses denkt.

  • Naja, lassen wir mal die Kirche im Dorf, wo sie hin gehört...


    Früher haben sich die Leute beschwert, weil sie erst im Gebrauch feststellen mussten, dass das Auto viel Sprit braucht.
    Die EG hat daraufhin eine Regelung gesucht, mit der man Fahrzeuge im gleichen Zustand vergleichen konnte. Die hat man mit der Verordnung 1999/94/EG erstmals geschaffen und dann mit VO (EG) 715/2007 erweitert.


    Es war allen bewusst, dass dies nur einen ganz bestimmten Teilbereich abdecken kann, aber mangels besserer Lösungen hat man das eingeführt.


    Dass alle Hersteller versuchen, genau für diese Situation die entsprechenden Einstellungen in der Motorsteuerung zu finden, die die eigenen Autos besser aussehen lassen als die von anderen Herstellern... was meines Erachtens völlig legitim ist, weil gesetzlich nicht verboten in Europa, das sollte eigentlich Jedem klar sein.


    Die Techniker im VW-Konzern waren damit aber nicht zufrieden, weil der Aufwand einfach sehr teuer ist, einen Diesel entsprechend der Normen in Kalifornien und anderen Teilen der USA zu bauen.
    Alle wollen große Motoren mit möglichst viel Leistung, die dazu noch absolut reparaturunanfällig sind. Das Ganze gepaart mit der in den USA vorzufindenden Preisgestaltung. Wir haben letzten Februar in den USA einen A6 2,0 TFSI gekauft. Das Ding hat absolute Vollausstattung. Für den Preis den wir drüben bezahlt haben, würden wir hier in Europa nicht einmal einen A4 in der Basisausstattung bekommen.


    Um den Diesel halbwegs sauber zu bekommen, muss man ihm einen zusätzlichen Tank mit Harnstoff verpassen. Um dann entsprechend in den Werten runter zu kommen, muss der Tank groß sein. Was meint ihr, was das Geschrei groß wäre, wenn das Auto plötzlich die doppelte Menge an Harnstoff verbraucht...


    Im Endeffekt hat sich VW lediglich den Verbraucherzwängen unterworfen, indem sie diese sogenannte Schummelsoftware eingebaut hat.


    Wenn mir jetzt noch einer erzählen will, dass es mehr als 1% der VW-Käufer in den USA die Kaufentscheidung nur wegen des Umweltschutzes getroffen haben...
    Nein, fast Allen ging es nur um den Verbrauch und den damit verbundenen Kosten und nicht um das was hinten raus kommt. Das interessiert fast keinen Autofahrer, wenn man ehrlich ist.


    ...und jetzt hat man mal wieder eine goldene Kuh zum melken gefunden...


    Ich finde das VW-Bashing in den diversen Foren vollkommen überzogen. Jeder einzelne Hersteller beschei**t uns da. Die US-Hersteller verkaufen nicht ohne Grund fast ausschließlich Benziner...


    Auch die nun uns als das NonPlusUltra verkaufte Realverbrauchs-Messung ist doch auch nur reine Augenwischerei.
    Je nach dem ob der Testfahrer dem jeweiligen Hersteller gewogen ist, sind da Manipulationen ohne Ende möglich. Ein wenig später schalten, ein wenig mehr Gas geben, Veränderung des Luftdrucks, eingeschaltete Verbraucher.... Alles nur Augenwischerei.


    Schadstoffausstoß und Spritverbrauch sind zu sehr an das Fahrverhalten, Topologie und den Fahrstil gebunden, als dass man da jemals realistische Werte raus bekommt. Es wird immer Leute geben, die über Mehrverbrauch schimpfen und es wird immer Leute geben, die den angegebenen Verbrauch um wenige Prozentpunkte erreichen.... und es wird immer auf Hersteller-Seite versucht werden, möglichst viel Leistung aus möglichst kleinen Motoren zu zaubern. Die damit verbundenen Nachteile wird man immer versuchen zu verharmlosen.


    Die von VW eingesetzte Software ist nur die ultimative Lösung, um bei gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren unter Laborbedingungen, die notwendigen Werte zu erreichen. Auch wirbt man nicht mit Werten unter Realbedingungen, sondern mit Werten entsprechend der o.g. Messverfahren...


    ...just my 2 Cent...

    --
    Viele Grüße,
    Peter